Hier wird das Prinzip der Glimmentladung ausgenutzt. Bei geringem Druck strömt ein wasserstoff- und stickstoffhaltiges Gasgemisch ins Ofeninnere. Das Anlegen einer Spannung bewirkt die Ionisation des Gases, das dann als Plasma bezeichnet wird. Die so erzeugten Ionen „bombardieren“ die Werkstückoberfläche. Die Ionen lagern dann den gelösten Stickstoff in der Oberfläche ein und bilden dort die verhärtenden Metallnitride. Durch die hohe Bewegungsenergie sorgen die Ionen zudem für eine Reinigung der Metalloberfläche. Die geforderte Nitrierhärtetiefe bestimmt, je nach Kundenanforderung, die Behandlungsdauer.
Das Werkstück wird in einer Ammoniakgasatmosphäre erwärmt. Bei Temperaturen um die 500°C diffundiert Stickstoff in die Werkstoffoberfläche ein. Durch lange Behandlungsdauern von 10 bis 160 Stunden werden Nitrierhärtetiefen von 0,1 - 1,0 mm erzielt. Hauptziele sind Verbesserungen der Verschleißfestigkeit, Gleiteigenschaften und Biegewechselfestigkeit, sodass der gesamte Prozess bis zu 50 Stunden andauern kann.
Gasnitrieren
ø 1200 x 2000 mm
Plasmanitrieren
ø 1500 x 2200 mm